Aufmerksamkeit stärken
Lernen können wir nur selber
Immer mehr Tätigkeiten können wir bequem auslagern. Vom Geschirrspüler bis zum selbstfahrenden Auto finden wir Wege, Zeit und Mühe zu sparen. Aber es gibt auch Arbeiten, die wir niemals auslagern können. Zu diesen gehört das Lernen; lernen können wir nur selber. Mit schlichten Worten stellt Charlotte Mason fest: „Außer Selbstbildung gibt es keine Bildung.“
Doch was tut man eigentlich, wenn man lernt? „Attend“, ist die Antwort der Erziehungswissenschaftlerin. Es bedeutet soviel wie: sich einer Sache widmen, seine Gedanken auf etwas ausrichten, sich geistig auf etwas einlassen. Es beschreibt einen höchst aktiven Vorgang. Ohne diese Aktivität ist Lernen unmöglich. Deshalb ist die Bereitschaft, einer Sache seine ungeteilte Aufmerksamkeit zu schenken, für den Lernerfolg die erste und wichtigste Haltung von Schülern und Lehrern.
Ohne Aufmerksamkeit, kein Lernen
Völlig abstellen können wir die Aktivität der Aufmerksamkeit ohnehin nicht. Zumindest nicht, wenn wir wach sind. Ob willkürlich oder unwillkürlich – auf irgendetwas richten wir unsere Konzentration immer. Entscheidend ist aber, worauf wir sie richten: auf einen flüchtigen Gedanken? Die Fliege auf dem Fensterbrett? Viele haben sich angewöhnt, die Gedanken im Unterricht wandern zu lassen und das eigentliche Lernen auf später zu verschieben, erfahrungsgemäß auf den Abend vor dem Test.
An der Lerche gilt eine Haltung der Aufmerksamkeit als Schlüssel zum Lernerfolg und wird in allen Fächern geübt. Wir beginnen mit kurzen Zeitspannen, in denen die volle Aufmerksamkeit beansprucht wird, und steigern diese allmählich, wie es dem Alter und Entwicklungsstand der Kinder entspricht. Die Methode der Narration – Lernen durch Erklären – ist ein Grundbaustein der Pädagogik und sichert die aktive Teilnahme am Unterrichtsgeschehen.
Der Prozess steht im Mittelpunkt, nicht die punktuelle Leistung
„Brauche ich das für den Test?“, fragen Schüler häufig. Wie schade, wenn Schüler ein Thema nur wegen seiner Prüfungsrelevanz interessant finden. Selbst Lehrer konzentrieren sich zunehmend auf die Bildungsstandard-Tests. Aber welches standardisierte Verfahren kann das geistige Wachstum eines jungen Menschen messen? So verständlich der Ruf nach einheitlichen Standards ist, wir laufen Gefahr, das eigentliche Ziel von Bildung aus den Augen zu verlieren.
An Ambleside Schulen steht im Zentrum der Aufmerksamkeit die Sache selbst – der Lernstoff – sei es ein literarischer Text, ein Musikstück, eine Rechenaufgabe, ein Kunstwerk, ein Naturobjekt oder die Übung einer Fertigkeit. Der Fokus liegt beim Prozess des Lernens und beim geistigen Wachstum des Kindes, nicht beim Testergebnis.
Leistungen im Vergleich
Schneiden Ambleside Schüler bei standardisierten Tests aufgrund dessen schlechter ab? Daten dazu haben wir derzeit nur aus den USA. Dort liegen die Ergebnisse von Ambleside Schülern in fast allen Bereichen kontinuierlich innerhalb der besten 10 Prozent der landesweiten Testresultate.